Dienstag, 31. Dezember 2013

Der letzte Tag des Jahres 2013 - ENDLICH!

Dämmerung des Jahres
Endlich ist es so weit...das Jahr endet hiermit endlich! 

Das Jahr hatte seine Höhe- und Schwerpunkte, und ich habe viele fantastische Erinnerungen von 2013! 

Aber heute ist es Zeit sich von diesen Jahr zu verabschieden - und Zeit, dass neue Jahr 2014 zu begrüssen!


Montag, 30. Dezember 2013

Momentaner Jahresrückblick 2013

So, was passierte 2013 auf dem Blog? Finden wir´s heraus!

Januar:
Fantasien und Sexismus einer durchgeknallten Mormonin
Review zu Alanis Morissettes Meisterwerk Jagged Little Pill
Review zu Kate Bush´s Debut The Kick Inside
Sparklypoo!
Die Wahrheit über PI News
Songs, die ich nie vergessen werde, Teil 2
Augsteins wahres Gesicht 
Review zu EEDISWCW
Review zu No Need to Argue
Anna Baltzer/Piller ist Kostümjüdin des Jahres 2013
Filmkritik zu Three Mothers 

Februar:
Filmkritik zu Rana´s Wedding
Die Rückkehr der Wachtel aus Remagen
Stop Bullying Comics

März:
Der Tod von Hugo Chavez
Kalter Frühling

April:
Drei Meisterwerke von Lady Gaga: hier, hier und hier
Sommer 2011
Review zu Sinéad O´Connors Meisterwerk I do not want what I havent got
Review zu Tina Turners erfolgreiche Comeback-Album Private Dancer
Filmkritik zu Eytan Fox´s Meisterwerk Walk on Water

Mai:
Die Meise aus Remagen kommt vor Gericht
Review zu Almodóvars Debutfilm
Review zu Sylwia Grzeszczak´s Ohrwurmfüller von Debut
Review zu Precious
Review zu Circus Palestina
Erinnerungen an Rebecca Black
Review zu Lungs
Review zu Almodóvars Meisterwerk Todo sobre mi madre
Gedanken zur Zukunft
Review zu Leila 
Review zu My Lovely Sister
Review zu Die unendliche Geschichte
Der seltsame Gedanke daran dass das Schuljahr sich dem Ende neigt
Review zum Debut von Blondie
Die Vorahnung zum Sommer
Review zu Esther
Review zu I Love You Rosa
Der Fake namens Secret Millionaire
Neues von Alice Walker
Review zu Ten
Wer weis, wohin?
Gruselige Erinnerung

Juni:
Offener Brief an moderne Kommunisten 
Review zu Under the Domim Tree
Türkischer Sommer
Review zu Solo Sunny
Das braune Erbe der DDR
Offener Brief an alle Sozialdemokraten
Review zu Lilja 4-ever
Review zu Ceremonials
Review zu Lipstikka
Verdrängter Antisemitismus in Ungarn
Review zu La Bête (perversester Film aller Zeiten!)
Gründe, FEMEN zu unterstützen
Review zum Debut von VIA Gra
Review zu To Take a Wife
Schlechte Bonzenmusik revisited
Review zu Shnat Effes
Abschied vom alten Leben
Review zu The Bands Visit
Review zu Women without Men
Review zu Roses
Review zu Yom Yom
Mehr zum Antisemitismus von Alice Walker

Juli:
Leeres Gefühl
Noch ein Frühling in Ägypten
A Fake Girl in Damascus
Review zu The Debt
Der lächerlichste Boykott des Jahres 2013
Gazas Strafe
Review zu 7 Days
Review zu Lilli Marleen 
Fragwürdiges Urteil

August:
Berlin 2013
Nostalgie
Abfahrt nach Israel

November:
Bericht meiner Erlebnisse in Israel
75 Jahre Kristnallnacht
Review zu Hable Con Ella
Review zu Fucking Åmål

Dezember:
Erkenntnisse
Der Betrug namens Christopher Posch
Review zu Amy MacDonalds This Is The Life
Review zu Lana Del Rays Paradise
Angeblicher Rassismusskandal
Bestes Weihnachtsgeschenk!
Review zu Marianne Faithfulls Magnum Opus Broken English
Review zu Once Were Warriors
Bücher, die mich dieses Jahr bewegt haben
Review zu Horses
Der vorletzte Tag des Jahres
Review zu Askoldow´s Meisterwerk Komissar

FILMKRITIK: Komissar (UdSSR 1967/1988) (10/10)

Alternative Titel: Die Kommissarin, Commissar, The Commissar, Комиссар

Regie: Aleksander Askoldow
Drehbuch: Aleksander Askoldow nach einer Erzählung von Wassili Grossman
Produktion: Aleksander Askoldow
Musik: Alfred Schnittke
Darsteller: Nonna Mordjukowa, Rolan Bykow, Raissa Nedaschkowskaja, Ljudmila Wolynskaja, Wassili Schukschin, Otar Koberidse, Ljubow Katz, Pawel Levin, Dmitri Kleyman, Marta Bratkowa, Igor Fischman

Handlung:
Ukraine, zur Zeit des russischen Bürgerkrieges:
Die Politkommissarin Klawdia Wawilowa (Nonna Mordjukowa) offenbart ihren Kommandeur (Wassili Schukschin), dass sie schwanger sei. Da die Weisse Armee näher rückt, wird Klawdia zum jüdischen Kesselflicker Jefim Magasanik (Rolan Bykow) geschickt, bis alles um ist, und um das Kind dort zu gebären. Nach anfänglichen Problemen nehmen Jefim und seine Frau Maria (Raissa Nedaschkowskaja) sie als eine Art Familienmitglied auf, und Klawdia wird auch von den Kindern akzeptiert. Aber das Leben in den oft von antisemitischen Pogromen heimgesuchte Dorf ist nicht immer leicht...

Review:
"Komissar" ist ein wahrhaftiges Meisterwerk. Gedreht wurde der Streifen schon im Jahre 1967, zum 50. Jahrestag der Russischen Revolution im Jahre 1917. Da die Partei die Filme die den Bürgerkrieg zum Jahrestag allerdings als heroische Propaganda gezeigt werden musste, wurde der Film abgelehnt. Aber dies war nicht der einzige Grund, weshalb der Film damals als "Antisowjetisch" verboten wurde: der Film zeigte Juden - Juden als Opfer! Und dazu noch jüdische Kultur - die Szene, wo die Großmutter ein Gebet auf jiddisch aufsagt, waren die ersten jiddischen Sätze in einem sowjetischen Film. Die sowjetische Regierung hasste Juden - ihre Kultur, ihre Sprache, ihre Religion - und ihren Stolz. Obwohl Lenin die antisemitischen Pogrome der Zarenzeit und des Bürgerkrieges verurteilte, und bis zum Ende der 30´er Jahre in der Ukraine und in Weißrussland jiddische Schulen und Zeitungen existierten, war der Zionismus verboten und die Religion de facto verboten. Und der bereits existierende Antisemitismus ist nach der Revolution natürlich nicht gestorben. Man hat, besonders nach 1948, "Zionist", statt "Jude" gesagt. Und nach dem Zweiten Weltkrieg hat man in der Sowjetunion den Mord an den Juden (und Roma) sowie die Kollaboration der einheimischen Bevölkerung mit den Nazis, total runtergespielt.

Der Film wurde erst 1988 freigegeben, und bekam dann den Silbernen Bären auf der Berlinale 1988.

Der Film (mit besonders grosser jüdischer Beteiligung, wenn man sich den Cast ansieht - allen voran Rolan Bykow) zeigt die jüdische Kultur in einem positiven Licht. Der Film zeigt auch die Rote Armee nicht als "heroische Befreier", sondern zeigt sie eigentlich als ganz normale Menschen, mit Fehlern, die eben auch jeder Mensch hat. Und er zeigt auch, das Krieg eigentlich nichts gutes ist - und das Krieg auch nicht heroisch ist, wie es die damalige Propaganda gezeigt hat. Krieg ist schrecklich - da sterben Menschen, und Dinge werden zerstört. Das zeigt sich hier vor allem an die Namenlose Stadt, die gezeigt wird, wenn die Rote Armee dort hineinzieht. Die Stadt scheint Tod.

Nonna Mordjukowa hatte mit diesen Film hier wohl ihre grösste Rolle. Sie spielt diese Rolle mit Leidenschaft, und der Charakterwandel, den ihre Rolle erfährt, nimmt man ihr auch voll ab. Die Rolle der Klawdia wandelt sich von einer harten, militärischen Person in eine weiche, menschliche Mutter die auch Mitleid empfindet. Rolan Bykow (einer der grössten jüdischen Schauspieler der Sowjetunion, möge er in Frieden ruhen) spielt die Rolle des Jefim in einer Mischung aus Lebensfreude und melancholischer Todesahnung, und seine Rolle hat hier auch einen ukrainischen Akzent. Raissa Nedaschkowskaja ist auch sehr gut als Maria, ebenso wie Ljudmila Wolynskaja als Großmutter.

Der Film hat auch diverse Traumsequenzen - zum Beispiel eine, wo Klawdia eine Vision hat von dem Schicksal ihres geliebten, dem Vater ihres Kindes. Eine Sequenz, die einen nie wieder los lassen wird, ist die folgende: in einer Nacht wo sich ein Pogrom nähert, und der Vater die Familie durch tanzen ermuntert, kriegt, bekommt Klawdia eine Vision dem Schicksal, dass die ukrainischen Juden rund 20 Jahre später ereilen wird: die Familie Magasanik, und andere Juden, allesamt mit dem von den Nazis aufgezwungenen Judenstern, gehen alle Willenlos in ein Ghetto rein (die Insassen haben allesamt KZ-Pyjamas an), und die Kamera zoomt ein auf das Gesicht von Klawdia, die erahnt, was ihnen passieren wird. Bei dieser Sequenz musste ich weinen, es war so tragisch, und so episch gefilmt. Der Film ist wirklich einer der besten Filme, den ich je gesehen habe. Den Silbernen Bären hat der Film 1988 richtig verdient! Und ich weis auch, dass ich die Erzählung "In der Stadt Berditschew" von Wassili Grossman lesen muss.

PS. Ich wundere mich, wieso sich Aleksander Askoldow sich als Frau, "Aleksandra Askoldowa" im Vorspann nennen lies?

Screenshots:

10 Jahre Kopenhagen - hat sich mein Bild der Stadt verändert?

Diesen kommenden August ist es 10 Jahre her, dass ich die Koffer und alles andere gepackt habe und nach Kopenhagen gezogen bin, einen Monat ...