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Freitag, 30. Dezember 2022

Quasi-Rückblick 2022

 

Aussicht von meinem Hotel in Eilat, März 2022

So, ich hatte ein etwas ambivalentes Jahr 2022. 

Es fing an mit der Omicron-Variante des Coronavirus, und nach einem Monat war es dann auch damit vorbei. Sobald der Januar endete, war es dann auch komplett vorbei mit der Maskenpflicht in Dänemark, und dann war es hier auch wirklich nur noch Geschichte. Es gab in der Nähe wo ich wohne noch das letzte große Corona Testzentrum Kopenhagens, wo ich auch noch war kurz bevor ich Ende März nach Israel gereist bin. Kurz nach meiner Rückkehr aus Israel wurde das jedoch auch geschlossen, und nun werden die meisten dieser Tests in Krankenhäuser gemacht. 

Corona werde ich auf keinen Fall vermissen. 

Aber dann, am 24. Februar, kam was ganz anderes. 

Kurz nach dem Einmarsch Putins 

Am 24. Februar hat Putin endgültig gezeigt, wie out of touch er mit der Realität ist, und marschierte in die Ukraine hinein. 

Es folgte ein Krieg, der bis heute anhält, und es kamen viele Flüchtlinge aus der Ukraine an. Und es sind ebenfalls viele Russen geflüchtet, und einige Prominente (unter anderen die große russische Popdiva Alla Pugatschowa und ihren jüdischen Ehemann) sind nach Israel geflüchtet. 

Ich kann eigentlich nicht wirklich in Worte fassen, wie schlimm ich den Krieg finde, denn ich finde andere haben eigentlich schon das gesagt, was gesagt werden muss. 

Allerdings muss ich dieses hier sagen:

Ich finde es schlimm, mit anzusehen, wie viele Menschen auf diese lächerliche russische Propaganda reinfallen. Vor allem die Lüge, die ukrainische Regierung sei alles eine Bande Nazis, hält sich aus irgendeinen Grund bis heute, und dann habe ich auch viele Amerikaner online gesehen, die Selenskyj vorwerfen, er versuche "die Welt in den dritten Weltkrieg hineinzuziehen" - seltsam, so weit ich weis, war es nicht Selenskyj, der in ein Nachbarland einmarschierte, tausende massakrierte und eine Sprache aus der Öffentlichkeit zu tilgen. 

In Folge wurden auch nicht nur in der Ukraine Denkmäler aus der Sowjetzeit abgerissen - auch im Baltikum, und in Finnland wurde ein Friedensdenkmal aus Russland ebenfalls abgerissen. 

Ich finde das gut - mal abgesehen davon wie hässlich diese sowjetischen Monumente sind, kann ich diesen Ländern nicht wirklich verübeln, an diese Kolonialzeit - und es WAR eine Kolonialzeit - erinnert zu werden, vor allem in Zeiten, wo Putin versucht, genau diese Zeit zurückzubringen. 

***

Persönlich war für mich das Highlight des Jahres die Reise nach Israel. Es war so schön, wieder da unten zu sein, selbst wenn da unten noch Maskenpflicht herrschte.  Es war aber vor allem wieder schön, nach 8 Jahren wieder Eilat zu besuchen, und das noch für drei Tage. Das war auch wirklich das Highlight dieser Reise. 

Sonnenuntergang in Tel Aviv

Blick nach Beerscheba 

Äthiopisches Essen in Tel Aviv

An der Kotel 

Das YMCA in Jerusalem nach der Dämmerung 

In Jaffa 

Springbrunnen in Beerscheba

Skulptur in Beerscheba

Fenster in der alten Moschee am Davidsgrab, Jerusalem 

In einer der vier sephardischen Synagogen in der Jerusalemer Altstadt 

Nach dem Israel-Besuch ging es meiner Meinung nach wieder Bergab, da ich auf etwas gewartet habe, was leider nicht passiert ist, und ich hätte in der Zwischenzeit eine andere Arbeit nehmen können, und somit vergeudete ich einen ganzen Sommer. 

Ich habe inzwischen jedoch eine gute Stelle als Küchenhilfe bekommen, und ich hoffe das sogar für eine Zeit Vollzeit zu machen. Ist zwar keine sehr akademische Arbeit, aber es ist besser als nichts, und es bezahlt gut. 

Ich hoffe, dass ich im Sommer 2023 auf eine große Reise gehen werde. 

Neben dem habe ich auch im Mai auch auf einem Gymnasium als Aufsicht bei einer schriftlichen Prüfung auf ein prestiges Gymnasium in Frederiksberg gearbeitet, und es war wirklich seltsam das 9 Jahre nach meinen letzten Prüfungen im Gymnasium zu machen. 

Im Klassenzimmer 

Das war über mir auf der Toilette

Aussicht vom Gymnasium 

Mir ist allerdings dann plötzlich aufgefallen, dass ich selbst einige der Prüfungen vergessen habe, die ich damals hatte, ich erinnere mich nämlich nur noch an drei. 

Ich hatte dann mit einer Freundin auch einen schönen Trip nach Næstved. Wir gingen dann auch am Suså spazieren, und wir waren dann auch am Campus der dortigen Universität - ich glaube nicht, dass ich da seit unserer letzten Reise 2015 da war. 






2014 Vibes 


Dieser kleine Trip nach Næstved hat auch sehr viele Erinnerungen zurückgebracht. 

Und hier im Winter war ich dann wieder mit meinen Eltern in Berlin. Das war auch sehr schön. 

***

Ein anderes weltliches Ereignis das auch einen Eindruck gemacht hat, war der Tod von Königin Elisabeth in England. 

Das, was bei mir da einen grossen Eindruck machte war die Tatsache, dass somit eine Ära endete und nun mit König Charles eine neue beginnt. 

Und dann ist Barbara Salesch zurückgekehrt - und mir scheint, als ist diese Format mehr self aware als das alte Format. 

Nun denn. 

Ich habe viele Hoffnungen für 2023. 

Frohes Neues Jahr. 

Dienstag, 27. Dezember 2022

Später Nachruf auf meine Mofa, 2014-2022

Dieses Jahr war ein recht besonderes Jahr, auf so vielen Weisen. Aber naja, dieses Jahr markiert auch das erste Jahr überhaupt, wo ich überhaupt nicht mit meiner Mofa gefahren bin. Das liegt daran, weil es in diesen Spätfrühling einfach den Geist aufgegeben hat, nach 8 Jahren. 

Im Sommer 2015, kurz bevor er in Nakskov zum ersten Mal den Geist aufgab

Ich habe es immer geliebt mit der Mofa rumzufahren, schon seit dem Sommer 2010. Meine erste Mofa bekam ich 2009, kurz bevor ich den Führerschein dafür machte. Obwohl ich im Winter 2009 genau den Führerschein bekam, so durfte ich erst ab dem Frühling 2010 damit fahren, als ich 16 wurde. 

Ab da fuhr ich fast jede Woche damit, und im Sommer 2010 fast jeden Tag. 

Vor allem im Sommer 2012 und 2013 ging ich da auf mehrere Abenteuer auf Lolland und Falster, und ab 2013 auch vereinzelt auf Sjælland. Die längste Rute die ich je gefahren bin war bis nach Roskilde im Sommer 2013. 

Das Theater in Nørre Alslev 

In Nørre Alslev 




Ab 2013 machte ich auch solche Trips, wo ich mit der Mofa zum Bahnhof in Nykøbing gefahren bin, dort geparkt habe, und dann den Zug nach Næstved nahm um dort dann Sushi zu essen. Das war immer ein Erlebnis, und eines der Gründe weswegen ich oft solche Trips machte war der, dass ich mich dort immer so frei fühlte. 

Von einem der besten Trips nach Næstved, im Februar 2014 



Sonnst wurden sehr viele Trips in der Gegend um Maribo und Sakskøbing gefahren, und im März 2014 dann auf einen der längsten Trips auf Lolland, die kleine Reise nach Nakskov, da ich an dem Tag zum ersten Mal den Jüdischen Friedhof dort besuchen wollte. Es war ein Tag, an dem ich mich gerne wieder erinnere, und es war sehr, sehr kalt an dem Tag. 

Eines der ältesten Grabsteine auf dem Jüdischen Friedhof in Nakskov 

Die Mofa, über die ich jetzt schreibe, bekam ich allerdings erst im Mai 2014:

Es war in der Woche, wo meine Eltern in Deutschland bei Verwandten waren, und ich hatte da die Bude für mich. In der Woche war da aber auch eine große Kirmes in der Ortschaft Døllefjelde, und ich bin halt dahin gefahren mit der Mofa. 

Als ich dann aber am Abend mit der Mofa zurückfuhr, stellte ich jedoch fest, dass irgendjemand die Mofa manipuliert hatte - denn sie fuhr dann nur noch 10 km. Es war eine Qual. 

Eine Woche später bekam ich dann die schöne, rote Mofa die mich dann für die nächsten 8 Jahre begleiten sollte - sie fuhr auch viel besser als die alte, und ich genoss das fahren dann noch mehr. In der Zeit fuhr ich auch mit der Mofa zu den Fahrstunden in Nykøbing, etwas was ich dann nach dem 3. durchfallen dann aufgeben musste, auch weil ich dann im August nach Kopenhagen zog. 

In der Zeit aber bemerkte ich aber auch wirklich die Freiheit, die ich beim fahren der Mofa fühlte. 

Auch als ich dann wieder in dem Sommer Oreby wiederentdeckte, einen Ort bei Sakskøbing, den ich erst im vorherigen Jahr entdeckt hatte. 

















Oreby ist ein sehr andersweltartiger Ort. Ich habe ab da jedes Jahr entweder im Mai oder Juni eine kleine Tour nach Oreby mit der Mofa gemacht, wenn ich dann auf Lolland war. Es war immer so befreiend, irgendwie. 

Dieses Jahr ging es dann leider nicht. 

Die Mofa bedeutete mir wirklich viel. 

Im ersten Teil des Sommers 2014 gab es so gut wie keinen Tag, wo ich nicht mit der Mofa gefahren bin. 

Dann kam der Juli 2014, wo ich den ganzen Monat in Israel war, und kurz darauf bin ich nach Kopenhagen gezogen. 

Die Mofa blieb auf Lolland, denn es hätte nicht mit nach Kopenhagen gepasst. Erstens, weil es in Morbærhaven nicht viele Parkplätze dafür gab, und es gibt nicht so viele Möglichkeiten dafür in Kopenhagen an sich damit zu fahren. 

Zudem lernte ich später dass es in Morbærhaven viele gab, die es witzig finden die Reifen aufzuschneiden. 

Es war dann erst wieder im April 2015, wo ich wieder auf der Mofa saß, und ich fuhr dann jedes Mal wenn ich auf Lolland war wieder auf der Mofa. 

Soll heißen, weil es dann sehr selten war, dass die Mofa gefahren wurde, so ging es auf den Motor rüber, und diesen vergangenen Mai hat der Motor den Geist aufgegeben, und somit gab es dieses Jahr zum ersten Mal seit 2013 keinen Trip nach Oreby mehr. 

Und es gab auch nichts zu reparieren mehr, denn heute fahren hier in Dänemark nicht mehr so viele mit der Mofa wie vor 8 Jahren heute sind elektrische Fahrräder beliebter. 

Ich habe nun auch selber so ein Fahrrad. 

Aber dennoch. 

Ich werde diese Mofa vermissen.

Sonntag, 17. Februar 2019

5 Jahre nach einem Eintagestrip nach Næstved

Es nähert sich nun langsam ein 5 Jahresjubiläum eines Ausfluges nach Næstved, der irgendwie ganz anders als andere war.

Als ich noch auf Lolland wohnte, ging ich oft auf kleine Ausflüge nach Næstved um dort Sushi zu essen und etwas spazieren zu gehen, weit weg von Lolland.

Aber als sich der Februar 2014 dem Ende neigte, war es schon eine lange weile seitdem ich zu letzt in Næstved war - das war wohl noch 2013, und das war ein Zeitpunkt, wo ich einfach nur wollte dass dieses Jahr enden sollte.

Nun denn, Am Tag zuvor hatte ich einen Ausflug nach Kopenhagen mit meinem Vater, und am Tag darauf waren meine Eltern dann für die nächsten 14 Tage in die Türkei verreist. In den Tagen der ersten Hälfte von 2014 war ich oft in Kopenhagen. Ich gewöhnte mich schon da an den Gedanken, dort irgendwann im Sommer hinzuziehen.

Damals war da vor Tivoli noch eine riesige Baustelle - erst einige Monate nach meinem Umzug war es fertiggestellt. 

Als ich am Morgen des 20. Februar aufwachte, waren meine Eltern schon abgereist, und ich machte mir einen Tee, und schaute etwas Assi TV auf Sat1. Ich wusste schon da dass ich irgendwann an dem Tag nach Næstved verreisen würde.

Bester Tee. 
Als es ungefähr 11 oder 12 war, packte ich meinen Rucksack und fuhr mit der Mofa zum Bahnhof - in dem Augenblick fühlte ich mich sowas von frei. 

Irgendwie hatte ich das Gefühl, dass dieser Trip ganz anders sein würde als die anderen - und das war er letztendlich dann auch.

Das Buch, dass ich damals las. Gekauft hatte ich es in Wien 2013, und wurde erst 3 Jahre später fertig damit. 
In Næstved angekommen war ich irgendwie überwältigt von dem ganzen. Das Wetter war bewölkt, aber sonst sehr gut und trocken. Ich ging daraufhin nach Kvickly, kaufte da etwas ein, und ging dann in die Stadt. Da das Restaurant erst um 16 Uhr auf sein würde, musste ich irgendwie die Zeit totschlagen, und ging währenddessen in einem Wald und vertrieb mir dort etwas die Zeit, auch am (verlassenden) Campus der örtlichen Universität. 

Angekommen in Næstved....
Universität Næstved

 Ich konnte da spüren, dass der Winter nun bald endlich vorbei sein würde und genoss die Atmosphäre.

Hier noch einige Bilder vom Bach:


Was ich auch genoss war die Tatsache dass ich da endlich spüren konnte, dass es wärmer wurde, nach einen Winter der sich für mich wie eine unendliche Ewigkeit anfühlte, einer der schlimmsten meines Lebens - wenn nicht der schlimmste überhaupt.

Schon im Jahr zuvor hatte ich um dieselbe Zeit am selben Bach diese hier als Vorboten des Frühlings gesehen. 

 Als es dann Zeit zum Essen wurde, war es wohl eines der besten Mahlzeiten meines Lebens:


Dieser Tag fühlte sich wirklich nur gelungen an als ich wieder im Zug zurück nach Nykøbing sass. Ich glaube jetzt dass das, was diesen Tag für mich so besonders machte war die Tatsache dass ich mich zum ersten Mal nach sehr langer Zeit wieder etwas frei fühlte und dass die Vorboten des Frühlings mich daran erinnerten, dass bald endlich grosse Veränderungen in meinem Leben kommen würden.

Am darauffolgenden Tag fuhr ich in die Stadt, da ich später am Abend im lokalen Theater eine Aufführung vom Broadway Musical "Rent" sehen sollte, da ein Freund von mir da mitspielte. Davor aber hatte ich ein Abendessen im lokalen Chinesen, Hua Xin - das war wohl das letzte Mal dass ich da gegessen hatte.


 Ich trank daraufhin noch einen Tee im Theater bevor das Stück anfing.


Das Stück war ganz ehrlich gesagt....schrecklich. Die Protagonisten waren mir unsympathisch, das Schauspiel war ganz steif (nun soll man aber von einer Provinzbühne nicht sehr viel erwarten) und die ins dänische übertragenen Lieder des Stückes waren ebenfalls schrecklich, was nicht nur daran lag dass keiner der Darsteller überhaupt singen konnte.

In den darauffolgen Wochen und Monaten ging ich dann sogar häufiger ins Kino - etwas, was ich im Gymnasium nur sehr selten mit Freunden machte.

Ich gewöhnte mir da schon einige Sachen an, die ich dann fortsetzte nachdem ich nach Kopenhagen gezogen bin.

Eines der Gründe weshalb ich dieses hier jetzt niederschreibe liegt daran, weil dieses Jahrzehnt in zehn Monaten endet, und ich hier noch sehr vieles aufschreiben möchte was dieses Jahrzehnt für mich bedeutet hat. 

Der Frühling wird wärmer...

  Am Krankenhaus in Næstved, April 2014 - das war eines der letzten kalten Frühlingstage 2014  So, jetzt ist es schon fast mehr als zwei Woc...